„Zeichne dich selbst, dann zeichnet dich Gott“,
lautet Horst Janssens Empfehlung – eine originelle Aufforderung zum Thema Selbstinszenierung.
Aus einer Sammlung hochwertiger, delikater Druckgraphik konnten wir ein Konvolut von ca. zwölf Selbstportäts Janssens erwerben. Es handelt sich um die Höhepunkte seines Schaffens als Radierer, die wir aktuell ausstellen.
Horst Janssen (1929-1995 in Hamburg) gilt als einer der genialsten Zeichner und Radierer des 20. Jahrhunderts. Er fand zu einer individuellen Bildsprache, durch die er seiner Gesellschaftskritik mit Sarkasmus Ausdruck verlieh. Zeitgeist und Moden kümmerten ihn nicht. Sein realistischer Malstil zeugt von starkem Selbstbewusstsein als Künstler, weil Abstraktion zu dieser Zeit als verbindlich galt. 1968 nahm Janssen an der Biennale in Venedig teil, 1977 an der documenta 6 in Kassel. Es folgten internationale Ausstellungen. Seine Arbeiten hängen in allen graphischen Sammlungen, so in der Albertina in Wien, dem Centre Pompidou (Paris), in der Kunsthalle Hamburg oder im MoMA (New York), um nur einige zu erwähnen.
Alle Blätter sind in den Werkverzeichnissen aufgeführt und abgebildet.
„Selbst, Hommage à Sengai“, 1971
Strich-, Flächenätzung und Kaltnadel
Bildgröße: 24,7 x 18,7 cm; datiert, nummeriert und handsigniert
Wvz. Nr. ff. 706
„Selbst für Toninelli – 7.11.71“, 1971
Strich-, Flächenätzung und Kaltnadel
Probedruck auf blauen Bütten
Bildgröße: 27,2 x 21,7 cm; datiert, handsigniert, bez. „p“
Wvz. Nr. ff. 184