ANTARKTIS …mehr als weiß…

GERDSEN CONTEMPORARY zeigt

ANTARKTIS …mehr als weiß…

Malerei von Beatrice Dettmann

26. April – 16. Mai 2015

Ansicht I Antarktis

„To strive, to seek, to find, and not to yield“
Zu streben, zu suchen, zu finden und nicht aufzugeben*

 

 

"Verlorene Crew, Antarktis", 2015, Öl auf Leinwand, 30 x 30 cm
„Verlorene Crew, Antarktis“, 2015, Öl auf Leinwand, 30 x 30 cm

 

* das Grabkreuz von R.F. Scott (1868-1912) im Ross-Schelfeis, Antarktis, trägt obige Inschrift aus dem Gedicht „Ulysses“ (1833) von Lord Alfred Tennyson.


Mehr Licht! Hamburg – Forio – Casablanca

EDUARD BARGHEER (1901-1979)

ab 6. Februar 2015

 

Gelbe Stadt Raumansicht web

„Mehr Licht“ war der Wunsch, der Eduard Bargheer veranlasste, nach Afrika zu reisen. Dort inspirierte ihn die gleißende Helligkeit, die den Lichteindruck Italiens und seines geliebten Domizils auf der Insel Ischia noch steigerte, zu neuen Bildlösungen.

 

"Heller Morgen auf Ischia", 1961, Aquarell auf Bütten, ca. 22,5 x 32,5 cm, signiert, datiert, P. a. A.
„Heller Morgen auf Ischia“, 1961, Aquarell auf Bütten, ca. 22,5 x 32,5 cm, signiert, datiert, P. a. A.

Der aus Hamburg stammende Maler gelangte im Süden durch die Überführung von Licht in Farbe in Gestalt seiner prismenartig aufgebauten Landschaftsarchitektur zu internationaler Berühmtheit.

"Casablanca", 1962, Aquarell auf Bütten, ca. 32 x 43 cm, signiert, datiert, P. a. A.
„Casablanca“, 1962, Aquarell auf Bütten, ca. 32 x 43 cm, signiert, datiert, P. a. A.

„Das Werk von Eduard Bargheer stellt den wahrscheinlich wichtigsten Beitrag Hamburgs zur Malerei der Moderne dar.“
Volker Plagemann, „Eduard Bargheer“, Hamburg 2008


Rasmus Hirthe (*1971)

im Januar 2015

JUNGE MALEREI aus Hamburg

Raumansicht web

Wegen des außergewöhnlich großen Zuspruchs auf der Affordable Art Fair (Messe Hamburg) Ende November 2014, zeigen wir in Raum 3 die neuesten Arbeiten des Hamburgers.

Am Samstag, 17. Januar 2015, zwischen 11 und 16 Uhr ist der Künstler in der Galerie anwesend und freut sich, Ihnen etwas über seine Bilder zu erzählen.


Junges Programm der Galerie

GERDSEN CONTEMPORARY zeigt

Junges Programm der Galerie

November – Dezember 2014

MALEREI von Nikola Dimitrov, Kai Quedens, Rasmus Hirthe, Thomas Kaiser und Heinz Rolefs

 Kai Quedens, "ruad swark (rote Wolke)", 2014, Eitempera auf Leinwand, 100 x 120 cm
Kai Quedens, „ruad swark (rote Wolke)“, 2014, Eitempera auf Leinwand, 100 x 120 cm

 

Rasmus Hirthe, "Strandbad", 2014, Mischtechnik auf Sackleinen, 100 x 120 cm
Rasmus Hirthe, „Strandbad“, 2014, Mischtechnik auf Sackleinen, 100 x 120 cm

 

 Heinz Rolefs, "Innenstadt vom Alsterufer aus", 2013, Öl auf Karton, 50 x 70 cm
Heinz Rolefs, „Innenstadt vom Alsterufer aus“, 2013, Öl auf Karton, 50 x 70 cm

 

Nikola Dimitrov, "Komposition I", 2012, Pigmente, Bindemittel, Lösungsmittel a. Lw., 160 x 130 cm
Nikola Dimitrov, „Komposition I“, 2012, Pigmente, Bindemittel, Lösungsmittel a. Lw., 160 x 130 cm

 

 Thomas Kaiser, "modulation l+m.i+i", 2013, Acryl auf Leinwand, 50 x 50 cm
Thomas Kaiser, „modulation l+m.i+i“, 2013, Acryl auf Leinwand, 50 x 50 cm

„Hamburg unter Farbe“. Neue Bilder der Stadt

Aus unserer Reihe JUNGE KUNST AUS HAMBURG:

„Hamburg unter Farbe“. Neue Bilder der Stadt

Heinz Rolefs (*1953, lebt und arbeitet in Hamburg)

MALEREI

ab 12. September 2014

"Hafen City", 2014, Öl auf Papier, 50 x 70 cm
„Hafen City“, 2014, Öl auf Papier, 50 x 70 cm

 

"Baumwall bei Nacht", 2014, Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm
„Baumwall bei Nacht“, 2014, Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm
"Hafenrand", Öl auf Papier, 42 x 58 cm
„Hafenrand“, Öl auf Papier, 42 x 58 cm

„Um eine Landschaft zu malen, muss man sie kennen. Ich kenne meine Heimat und ich male sie.“ Dieser Satz Gustave Courbets ist die Grundlage für die malerische Erfassung der Stadtlandschaft Hamburgs durch Heinz Rolefs. „Ich habe diese Stadt immer wieder gemalt und gezeichnet. Ich kenne ihr Licht, ihre flache Räumlichkeit – die weiten und die nahen Blicke“ so äußert er sich über die Stadt, die ihn immer wieder  inspiriert. Überraschend vielfarbig und hell, in variantenreichem Colorit überträgt er die Atmosphäre Hamburgs in seine Bilder. Der urbane Charakter steht dabei nicht im Vordergrund, das Schrille, Schnelle wird vermieden, vielmehr geht es um die Erfassung der ästhetischen Reize und des landschaftlichen Charakters der Hansestadt. Rolefs will sie nicht realistisch und detailgetreu wie eine Vedute malen, denn er malt nicht was er weiß, sondern was er sieht. Verschiedene Blickwinkel auf ein Motiv werden zu einem Bild zusammengefasst. Die gestaffelten Flächen transportieren differenzierte Lichteffekte. Farbe und Licht verschmelzen – Hamburg leuchtet in dieser positiven Stimmung.

"Övelgönne", 2014, Öl auf Leinwand, 120 x 180 cm
„Övelgönne“, 2014, Öl auf Leinwand, 120 x 180 cm

Zum Künstler:
Heinz Rolefs (*1953 in Ibbenbüren)
Studium der Malerei in Münster bei Professor Hans Griebentrog

Einzel- und Gruppenausstellungen in D, AU, PL, SE.


„Sommergäste“

Eduard Bargheer, Klaus Fußmann, Oskar Koller, Kai Quedens, Max Peiffer Watenphul und andere
5. September – 10. Oktober 2013

Eduard Bargheer (1901-1979), "Heller Morgen auf Ischia", 1961, Aquarell auf Bütten, ca. 22,5 x 32,5 cm, signiert, datiert, rückseitig ein weiteres Landschaftsaquarell, P. a. A.
Eduard Bargheer (1901-1979), „Heller Morgen auf Ischia“, 1961, Aquarell auf Bütten, ca. 22,5 x 32,5 cm, signiert, datiert, rückseitig ein weiteres Landschaftsaquarell, P. a. A.

„Künstler der Galerie“

Klassische Moderne – Gegenwart

Im Kabinett: Kai Quedens

Juni bis August 2013

 

Das besondere Objekt:

 Anita Rée (1895-1933), „Irrer“, 1916, Aquarell, Kohle, Bleistift, 34x26 cm, signiert, betitelt, Provenienz Privatsammlung Hamburg.  Die Arbeit wird von Dr. Maike Bruhns in das Werkverzeichnis der Arbeiten Anita Rées aufgenommen.

Anita Rée (1895-1933), „Irrer“, 1916, Aquarell, Kohle, Bleistift, 34×26 cm,
signiert, betitelt, Provenienz Privatsammlung Hamburg.
Die Arbeit wird von Dr. Maike Bruhns in das Werkverzeichnis der Arbeiten
Anita Rées aufgenommen.

Im Sommer 1916 hielt sich Anita Rée auf Initiative von Carl Georg Heise in Blankenhain bei Weimar auf. Heise war Schüler des Hamburger Kunsthistorikers Aby Warburg und zu der Zeit Assistent bei Gustav Pauli an der Kunsthalle.
Am 23. Juli 1916 schreibt Anita Rée ihrer Freundin Alexandra Povòrina: „Wissen Sie eigentlich, daß Blankenhain der Sitz von vielen Irrenhäusern ist und daß die Irren auf der Straße herumlaufen? Und laut aus den Irrenhäusern heraus singen? Sie sehen, der Ort, an dem ich jetzt meine Tage verbringe, ist dazu angetan, die schwierigsten und quälendsten Konflikte in der Seele eines Malers hervorzurufen: Hie Ingres – hie van Gogh.“1

1 Bruhns, Maike, Anita Rée. Leben und Werk einer Hamburger Malerin 1885-1933, Verlag Verein für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1986, S. 43.


„Eduard Bargheer und die Hamburgische Secession“

Gemälde, Aquarelle, Graphik

22. Januar – 30. März 2013

Eduard Bargheer (1901-1979), "Stilleben mit toter Meise", 1939, 51 x 72 cm, Gouache und Aquarell, signiert, datiert
Eduard Bargheer (1901-1979), „Stilleben mit toter Meise“, 1939, 51 x 72 cm, Gouache und Aquarell, signiert, datiert

Der 1919 gegründeten Künstlervereinigung „Hamburgische Secession“ ist es zu verdanken, dass die Mitglieder mit ihren in den „Roaring Twenties“ entstandenen Arbeiten überregionalen Ruf erlangten.

Die Mitglieder waren frei in der Wahl der Ausdrucksform – wichtig in der Zeit ständig wandelnder Stile und –ismen –  verpflichteten sich aber zu hoher Qualität und Professionalität in ihrem künstlerischen Schaffen. Das von den Künstlern selbst oktroyierte Elitebewusstsein ermöglichte ihnen den Anschluss an die internationale Moderne und ein junger Künstler wie Eduard Bargheer konnte sich geehrt fühlen, in die Ausstellungsgemeinschaft aufgenommen zu werden. Die bereits 1933 einsetzenden Repressalien der NS-Regierung gegen die avantgardistische Secession und besonders gegen deren Mitglieder jüdischer Herkunft setzte der Blütezeit Hamburgischer Kunstgeschichte ein jähes Ende.
Eduard Bargheer verließ Hamburg, nachdem einige seiner Arbeiten als verfemt geltend aus der Kunsthalle entfernt worden waren und siedelte nach Italien um Dort fand er unter dem Einfluss des konstant hellen, südlichen Lichts zu neuen Bildanlagen und Farben. Nach dem II. Weltkrieg galt er als international anerkannter Maler, war er auf den Biennalen und Documenten, den wichtigsten Schauen moderner Kunst, vertreten, erhielt Lehraufträge und seine Arbeiten wurden von diversen Museen angekauft.
Wir zeigen Gemälde der Secessionsmitglieder Gretchen Wohlwill, Kurt Löwengaard, Erich Hartmann, Emil Maetzel und in diesem Kontext frühe Arbeiten Bargheers, die sich mit der Atmosphäre des Nordens und den sich ständig ändernden Lichtverhältnissen beschäftigen. Einen besonderen Fokus richten wir auf die Kernzeit seines künstlerischen Schaffens in Italien, wo er die Tektonik der Fischerorte auf Ischia nutzte, um der Übertragung von Licht auf Papier oder Leinwand Form zu verleihen.

Kurt Löwengard (1895-1940), "Elbbrücken", 10.4.1937, Aquarell über Blei, 38 x 55,6 cm, signiert, datiert
Kurt Löwengard (1895-1940), „Elbbrücken“, 10.4.1937, Aquarell über Blei, 38 x 55,6 cm, signiert, datiert

 

Emil Maetzel (1877-1965), "Knabe im Matrosenanzug", 1922, Öl auf Malkarton, 50 x 36 cm, signiert, datiert
Emil Maetzel (1877-1965), „Knabe im Matrosenanzug“, 1922,
Öl auf Malkarton, 50 x 36 cm, signiert, datiert

 

Gretchen Wohlwill (1898-1962), "Mädchen am Fenster", um 1930, Öl auf Leinwand, 93 x 70,5 cm, signiert
Gretchen Wohlwill (1898-1962), „Mädchen am Fenster“, um 1930,
Öl auf Leinwand, 93 x 70,5 cm, signiert

„Eduard Bargheer“

Gemälde, Aquarelle, Graphik

23. November 2012 – 12. Januar 2013

Bargheer-Ausstellung-Galeri

Unser kunsthistorisches, sammlerisches und händlerisches Interesse gehört seit Jahren Eduard Bargheer (1901-1979), einem der wenigen Hamburger Maler, die überregional und international museal vertreten sind.
Kontinuierlich erwerben wir besonders qualitätvolle Beispiele seines Œuvres, in allen von ihm angewandten künstlerischen Techniken; in diesem Jahr präsentieren wir unsere Kollektion von den Anfängen des Malers als Mitglied der elitären Künstlervereinigung „Hamburgische Sezession“ bis in die Kernzeit seiner mosaikartigen Formsprache in heller, leuchtender Palette, die er unter dem Eindruck des mediterranen Lichts auf der italienischen Insel Ischia entwickelte.
Schon in den 1930ern erfolgreich mit Einzelausstellungen in namhaften Galerien und Verkaufserfolgen in private und öffentliche Sammlungen, widmete er sich zunächst den spezifischen atmosphärischen und klimatischen Bedingtheiten der norddeutschen Landschaft in fließendem, Linien und Flächen betonendem Pinselduktus. Es ist mehr der Einfluss Edvard Munchs als der expressive Gestus und die Symbolfarbe des frühen deutschen Expressionismus, der die stilistische Orientierung des jungen Malers prägt. Angeregt durch Segeltörns auf der Elbe, zeigt er die Charakteristika des Nordens unter Beibehaltung des lokalen Kolorits. Nach der Ausstellung „Entartete Kunst“, 1937, galt seine Kunst während der NS Zeit als verfemt und Bargheer beschließt, dauerhaft in Italien zu leben und zu arbeiten. Schon während früherer Reisen dorthin hatte das südliche, kontinuierlich helle Licht einen nachhaltigen Eindruck auf ihn ausgeübt, der sich zunehmend in seinem Werk manifestiert und sukzessive zu einer kompletten Wandlung in Bildaufbau und Palette führt. Folgt er im Norden einer flächigen Komposition in gedeckter Tonigkeit, schließt er im Süden die Bildstruktur in Form leuchtender, prismenartiger Farbflecken zusammen. Bargheer verzichtet auf Details, denn Ziel der Bildfindung ist nicht die Schilderung einer Ferieninsel; vielmehr dient die Architektur Ischias der Übertragung von Lichterlebnissen auf den Bildträger. Die gebaute Komposition steht in spannungsreichem Widerspruch zum Medium Aquarell, das Bargheer eindeutig bevorzugte. Es ist ein schnelles Medium, das nach Meisterschaft verlangt, weil es nicht korrigiert werden kann und den Zufall in die Bildfindung integriert.
Farbigkeit, Bildaufbau und das Oszillieren zwischen Gegenstand und Abstraktion unterscheiden das Œuvre Bargheers vom Mainstream der deutschen Kunst nach ’45, dem Informel. Es gelang ihm, durch seine unverwechselbare Formsprache, in der er alle Nuancen seiner Palette in vielfachen Farbmosaiken deklinierte, zu Lebzeiten Erfolg und Ruhm und nach seinem Tod überzeitliche Geltung zu
erlangen: Nach dem zweiten Weltkrieg erhielt er Lehraufträge in Hamburg und Berlin, nahm an den ersten Biennalen und Documenten teil, Arbeiten wurden von Museen in Deutschland, Italien, USA etc. angekauft. Eduard Bargheer fand umfangreiche Erwähnung in der deutschen Kunstgeschichtsschreibung und wird nun in seiner Heimatstadt durch den Bau eines Museums gewürdigt werden.

Für mehr Informationen klicken Sie bitte hier:

Eduard Bargheer             Biografie              Bilder             Ausstellungen             Werke in öffentl. Besitz

Eduard Bargheer, "Blankenese", 1973, Öl auf Leinwand, 45 x 60 cm, signiert, datiert, betitelt, P. a. A.
Eduard Bargheer, „Blankenese“, 1973, Öl auf Leinwand, 45 x 60 cm, signiert, datiert, betitelt, P. a. A.

„Korrespondenzen in Farbe“

Susanne Lyner und Nikola Dimitrov

14. September – 31. Oktober 2012

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Zwei international erfolgreiche Künstler eröffnen mit ihren „Korrespondenzen in Farbe“ die Saison in der Galerie Gerdsen.

Der Kölner Nikola Dimitrov und Susanne Lyner aus Basel pflegen trotz der Eigenständigkeit ihrer Positionen regen Austausch über das zentrale Anliegen ihrer Kunst: Die Konzentration auf die Farbe als bildnerisches Mittel, ohne Referenz an Gegenständliches. Beide Künstler arbeiten seriell und wiederholen bestimmte Bildregeln in immer neuen Variationen, um dem Gesamtwerk Konsistenz zu verschaffen.

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Lyner und Dimitrov haben sich einem Leitsatz der klassischen Moderne verschrieben: „In der Malerei ist nichts wahr außer der Farbe“. Als Begründer der konkreten Kunst forderte Theo van Doesborg, Rückgriffe auf die materielle Wirklichkeit zu vermeiden, d.h. auf Abbildung und Erzählung im Bild zu verzichten, um ausschließlich dem Kolorit Geltung zu verschaffen. Beide Künstler überführen diese Forderung in die zeitgenössische Kunst und verfolgen unterschiedliche Impulse, um sich auf die reine Farbwirkung zu konzentrieren:
Dimitrov nutzt die Interaktion von Malerei und Musik zur Strukturierung seines rhythmischen Farbauftrags, Lyner beschäftigt sich mit den plastischen Möglichkeiten von Farbe. Sie verleiht ihr Volumen durch das Spritzen, Gießen und Werfen von Fäden aus Acryl zu dickichtartigen oder luziden Verstrickungen. Auf Bildträgern oder als Objekt fordert der vielschichtige Auftrag von Linien und Schlaufen zu immer neuen Entdeckungen heraus. Die filigranen Farbgewebe entstehen in einem Spannungsfeld zwischen Kalkül und Zufall. Oberflächenstruktur und Innenaufbau der bunten oder monochromen Farbkörper bergen eine visuelle Kostbarkeit, die vom Betrachter mit allen Sinnen begriffen werden will.

Susanne Lyner, Objekt 2006_04, Acryl, 16 x 16 x 4,9 cm, Ansicht A + B und Seitenansicht
Susanne Lyner, Objekt 2006_04, Acryl, 16 x 16 x 4,9 cm, Ansicht A + B und Seitenansicht

 

Im Atelier von Susanne Lyner
Im Atelier von Susanne Lyner

Dimitrov organisiert seinen Farbeinsatz rhythmisch, das Notat ist klar und deutlich oder durch Schattierungen differenziert. Mal folgt sein Pinselstakkato der Musik, mal ist es umgekehrt. Trotz des präzisen Resultats bleibt der Malprozess ablesbar, aber die außerordentliche Bildwirkung begründet sich nicht aus dem malerischen Gestus, sondern durch den linearen Aufbau: Es fehlt der Mittelpunkt. Der Verzicht auf Konzentration desorientiert den Betrachter und die Farbe beginnt zu tanzen. Die scheinbare Bewegtheit eröffnet immer neue Seheindrücke.

Nikola Dimitrov im Atelier
Nikola Dimitrov im Atelier

 

Nikola Dimitrov, Komposition, 2011, Pigmente, Bindemittel, Lösungsmittel auf Leinwand, 100 x 250 cm
Nikola Dimitrov, Komposition, 2011, Pigmente, Bindemittel, Lösungsmittel auf Leinwand, 100 x 250 cm

Die aktuelle Schau bei Gerdsen präsentiert durch das Zusammenspiel der Arbeiten ein besonderes, ästhetisches Farberlebnis für den Besucher. Moderne Malmittel lassen bei beiden Künstlern die Farbe leuchten, bringen das gesamte Spektrum einer Farbskala in Erscheinung. Die Helligkeit, das Strahlen des Kolorits sorgt für positive Stimmung – in Aussicht auf graues Wetter ein angenehmer Nebeneffekt dieser strukturierten und durchdachten Kunst.
Objekte aus Farbe, Arbeiten auf Papier, Gemälde: ca. € 600.- bis € 8.000.-


„Land schafft Bilder“

Neue Arbeiten von Kai Quedens

Juli – August 2012

Galerie-Gerdsen-WEB-Quedens Kopie

 

Kai Quedens ist als bekannter Vertreter moderner norddeutscher Landschaftsmalerei in wichtigen privaten wie öffentlichen Sammlungen vertreten.

Wir zeigen neue Arbeiten in dem von ihm präferierten Malmittel Eitempera. Er malt vertraute Orte, die vielen Betrachtern bekannt sind, ohne in kleinteilige, detailverliebte Heimatdarstellungen abzudriften. Charakteristisch sind seine Wiedergabe witterungsbedingter Atmosphäre in zeitgemäßer Palette und die innovative Flächen/Raum-Bearbeitung.

Detaillierte Informationen zu Kai Quedens und unserer aktuellen Ausstellung finden Sie hier.

Kai Quedens (*1965), "bääft a dik (Hinterm Deich)", 2012, Eitempera auf Leinwand, ca. 70 x 90 cm, signiert
Kai Quedens (*1965), „bääft a dik (Hinterm Deich)“, 2012, Eitempera auf Leinwand, ca. 70 x 90 cm, signiert

 

Kai Quedens (*1965), "nuurdsiainj (Nordseeabend)", 2012, Eitempera auf Leinwand, ca. 80 x 120 cm, signiert
Kai Quedens (*1965), „nuurdsiainj (Nordseeabend)“, 2012, Eitempera auf Leinwand, ca. 80 x 120 cm, signiert

„Hamburger Künstler nach ’45“

April – Mai 2012

Eduard Bargheer, Reinhard Drenkhahn, Arnold Fiedler, Horst Janssen, Hans-Hermann Steffens, Paul Wunderlich u.a.

Reinhard Drenkhahn (1926 - 1959), "Fabrik", 1955, Öl auf Hartfaser, ca. 71 x 95 cm, signiert, datiert,  aus der Sammlung Dr. Erna Knöfel
Reinhard Drenkhahn (1926 – 1959), „Fabrik“, 1955, Öl auf Hartfaser, ca. 71 x 95 cm, signiert, datiert, aus der Sammlung Dr. Erna Knöfel

 

Hans-Hermann Steffens (1911-2004), "Das gelbe Feld", 1953, Mischtechnik auf Hartfaser, ca. 56 x 76 cm,  ausgestellt: Märkisches Museum, Witten, 1958
Hans-Hermann Steffens (1911-2004), „Das gelbe Feld“, 1953, Mischtechnik auf Hartfaser, ca. 56 x 76 cm, ausgestellt: Märkisches Museum, Witten, 1958

 

Arnold Fiedler (1900-1985), "Abstrakte Komposition", 1967, Öl auf Malkarton, 64 x 84 cm, signiert, datiert
Arnold Fiedler (1900-1985), „Abstrakte Komposition“, 1967, Öl auf Malkarton, 64 x 84 cm, signiert, datiert

„Die Hamburgische Sezession“

Wegbereiter und Zeitgenossen
 
aus einer Hamburger Privatsammlung
 
23. September – 19. November 2011

Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung

 

Wie auch die Hamburger Kunsthalle mit ihrer aktuellen Ausstellung der Kollektion Wilhelm Werner, eröffnen wir unser Herbstprogramm mit einem Highlight der regionalen Kunstgeschichte: „Die Hamburgische Sezession und ihre Wegbegleiter“. Auch hier stammen die meisten Objekte aus einer privaten Sammlung, die mit großer Fachkenntnis und Kreativität die vielfältigen Positionen ihrer Mitglieder und Zeitgenossen integriert. Jahrelang wurde sie nur in privatem Rahmen gezeigt und jüngst publiziert. In der Verkaufsausstellung unserer Galerie wird nun deutlich, wie stark sich jedes einzelne Bild auch ohne Sammlungskontext behauptet. Nach seinem Lieblingsbild gefragt, antwortet der Sammler: „Ich habe keines.“ Alle liegen ihm gleichermaßen am Herzen.
Fasziniert von den Arbeiten, der stilistischen Mannigfaltigkeit, der nach Alter, Geschlecht und Biographie bunt zusammengesetzten Sezessionisten, zeigen wir einen substanziellen Überblick. Selbstverständlich sind die großen Namen der Künstlergruppe vertreten, die seit ihrer Blütezeit zwischen den Weltkriegen nationalen, ja internationalen Ruhm erlangten: Anita Rée, Eduard Bargheer, Dorothea Maetzel-Johannsen, Rolf Nesch u. a. Es werden aber auch die Nebenwege beleuchtet und weniger prominente Zeitgenossen herausgestellt.

1919 gegründet verstand sich die Sezession nicht als Abspaltung, sondern als Interessenvereinigung progressiver Künstler mit dem Ziel qualitätvolle Kunst in Hamburg zu befördern. Ihre Mitglieder, die den Mangel an künstlerischer Atmosphäre und kulturellem Interesse in der Hansestadt beklagten, bewirkten einen Aufbruch in ein neues Kunstverständnis und den Durchbruch der Hamburger Künstlerschaft zu überregionaler Anerkennung.

Anita Rée (1885-1933) „Positano“, 1922, Aquarell, 25 x 38 cm, signiert, bezeichnet
Anita Rée (1885-1933) „Positano“, 1922, Aquarell, 25 x 38 cm, signiert, bezeichnet

Stilistisch folgten die meisten Sezessionisten dem Expressionismus. Auch französische Einflüsse und Tendenzen der Neuen Sachlichkeit waren vertreten – „Duldsamkeit gegen jede künstlerische Richtung“ war im Manifest der Gruppe verbrieft. Erst zum Ende der Weimarer Republik bildete sich unter den jüngeren Sezessionisten ein charakteristischer, linearer, von Edvard Munch inspirierter Malstil heraus, der sich besonders für die Darstellung norddeutscher Landschaftsmotive eignete. Trotz einheitlicher Merkmale, wie dem Festhalten am Gegenständlichen, blieb die Vielfalt des malerischen Ausdrucks.
Ein Kriterium schloss jedoch alle, auch die zu ihren Ausstellungsprojekten eingeladenen Wegbegleiter, zusammen: Qualität! Als Elitevereinigung fand die Sezession Anschluss an die internationale Moderne. So nahm sie 1922 neben Liebermann und Kollwitz an einer Ausstellung deutscher Kunst in Helsinki teil.
Die erfolgreiche, gut vernetzte und sich gegenseitig befruchtende Gruppe löste sich 1933 unter dem Druck der nationalsozialistischen Repressionen im Ausstellungswesen und unter dem Zwang, jüdische Mitglieder ausschließen zu müssen, selbst auf.
Danach wurden die Sezessionisten wegen ihrer als verfemt gebrandmarkten Malweise oder ihrer jüdischen Herkunft in der künstlerischen Arbeit stark behindert. Sie emigrierten, erlitten das Schicksal kreativer Isolation, verübten Suizid oder wurden im KZ ermordet.

Erich Hartmann (1886–1974) “Landungssteg auf Helgoland”, um 1935, Öl auf Leinwand, 71,5 x 90,5 cm
Erich Hartmann (1886–1974) “Landungssteg auf Helgoland”, um 1935, Öl auf Leinwand, 71,5 x 90,5 cm

Durch diverse Forschungsprojekte, Publikationen und rege museale wie kommerzielle Ausstellungstätigkeit ist die künstlerische Produktion der Hamburgischen Sezession heute wieder im Focus der Kunstgeschichte. Besondere Würdigung erlangt sie durch die Nachfrage am Markt und die Platzierung in privatem Kontext.
Der eigene Anspruch, kein „geistlos herab geleiertes Handwerk“ innerhalb der Vereinigung zuzulassen, die gute Dokumentation ihrer Geschichte und der trotz überregionaler Reputation erhaltene lokale Charakter ihrer Arbeiten, machen die Sezession zu einem anspruchsvollen Sammelgebiet. Hier gibt es immer noch vieles zu entdecken, was spannender ist als die Konzentration auf die „Bluechips“ des Kunstmarktes.


„See Meer Licht“ Neue Arbeiten von Sonja Weber

Bilder aus Kette und Schuss

16. Juni bis 18. August 2011

Gewebte Momente

Bei der Münchner Künstlerin Sonja Weber ist der Name Programm: Ihre Bilder sind gewebt.

Auf Grundlage von Fotos entstehen Arbeiten aus sehr feinem Jacquardgewebe, die auf Keilrahmen gezogen werden. Thematisch beschäftigt sie sich mit dem Festhalten eines Moments. Indem sie Flüchtiges fixiert und in ihr künstlerisches Konzept überführt, betont sie die Einzigartigkeit des Augenblicks und verleiht ihm besonderen Wert. Mit der Konzentration auf einen bestimmten, ganz kurzen Ausschnitt scheint die Zeit still zu stehen. Um diese Aussage zu transportieren wählt sie Wellen, Wolken und Lavaströme. Diese Motive liefern unzählige Varianten von Formationen, die sich nie wiederholen. Auch in ihrer neuesten Werkgruppe „Dazwischen“ verfolgt sie die Idee des fixierten Moments konsequent weiter und setzt während der Autofahrt vorbeiziehende Wälder in ihre künstlerisches Konzept um. Anders als bei den kontemplativen Wassern und Wolken liegt hier der Focus auf der Geschwindigkeit. Sie betont Polaritäten von Schärfe und Auflösung, Ruhe und Bewegung, denn im Hintergrund liegt der Wald als Ort der Erholung im Vordergrund ziehen die Bäume schnell vorüber.

Viola Stohwasser-Gerdsen im Atelier von Sonja Weber in München
Viola Stohwasser-Gerdsen im Atelier von Sonja Weber in München

Die Unendlichkeit der formalen Vielfalt ihrer Motive fasziniert Sonja Weber, die darüber zu einer passionierten Seglerin wurde. An Bord findet sie ideale Bedingungen, um die für ihre künstlerische Arbeit benötigten Eindrücke einzufangen. Dicht an der Wasseroberfläche, um den Lichteinfall von allen Seiten mit der Kamera auszunutzen, entstehen die Aufnahmen, die sie später in zahlreichen kreativen und textiltechnischen Arbeitsschritten im Atelier umsetzt. Das Ergebnis ist ein reliefartiges Gewebe, das durch das Aufspannen auf den Keilrahmen den Charakter eines Tafelbildes erhält. In seiner Wirkung übertrifft es jedoch ein gemaltes Bild, denn der gehobene und gesenkte Faden changiert und irisiert, spielt mit dem sich ändernden Lichteinfall. Starke Kontraste lassen die Wellen und Wolken in Bewegung geraten und die Illusion von Räumlichkeit entstehen. Diese Spannung und Lebendigkeit wird noch gesteigert, wenn der Betrachter feststellt, wie sehr sich das einzelne Bild bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen verändert. Je nachdem, ob man das Bild von nahem oder weitem ansieht, entsteht eine immer andere Wirkung. Der unendlichen Variationsbreite des Motivs Wasser und Wellen, Himmel und fließender Lava entspricht die Wandelbarkeit des gewebten Bildes, das dem Betrachter immer neue Eindrücke eröffnet.

Sonja Weber Ausstellung in der Galerie Magnus P. Gerdsen
Sonja Weber Ausstellung in der Galerie Magnus P. Gerdsen

In der Welt der Kunst hat sich Sonja Weber bald nach dem Studium etabliert. Ihr Konzept wird honoriert, arrivierte Galerien vertreten sie, auf den wichtigen Kunstmessen ist sie präsent und in privaten und öffentlichen Sammlungen im In-und Ausland finden sich ihre Arbeiten. Sogar im deutschen Bundestag hängt ein gewebtes Bild und sie ist vielfach mit bedeutenden Kunstpreisen ausgezeichnet worden.


Bruno Kurz Farbpassagen

„Ich male keine schnellen Bilder“

30. März bis 11. Mai 2011

Bruno Kurz setzt sich mit den Kernthemen der Malerei auseinander: Material-Farbe-Licht.
Die offenkundige Ästhetik der in strenger formaler Reduktion geschaffenen Farbräume ist ebenso Teil des künstlerischen Konzepts wie der Ausdruck von Zurückhaltung. Die kompositorische Grundlage von Bruno Kurz‘ Farbräumen ist die Landschaft, die in ihrer konsequenten Abstraktion Projektionsfläche für eigene Assoziationen bieten. Die Farbflächen verändern sich je nach Lichtstimmung und Standort des Betrachters. Dabei ermöglichen die sensiblen Differenzierungen in den entwickelten Farbflächen mit ihren subtilen Verläufen einen Ruhepol in der visuellen Aufgeregtheit unseres Alltags.
Konsequent untersucht er das wechselseitige Zusammenspiel von Licht und Farbe und wird deshalb als abstrakter Impressionist bezeichnet.

Induslight-gelb, 160 x 160 cm, Acryl-, Ölfarbe, Metall, 2011 Induslight-blau, 100 x 100 cm, Acryl-, Ölfarbe, Metall, 2011 Bruno Kurz (geb. 1957, lebt und arbeitet in Karlsruhe)
Induslight-gelb, 160 x 160 cm, Acryl-, Ölfarbe, Metall, 2011
Induslight-blau, 100 x 100 cm, Acryl-, Ölfarbe, Metall, 2011
Bruno Kurz (geb. 1957, lebt und arbeitet in Karlsruhe)