„Eduard Bargheer und die Hamburgische Secession“

Gemälde, Aquarelle, Graphik

22. Januar – 30. März 2013

Eduard Bargheer (1901-1979), "Stilleben mit toter Meise", 1939, 51 x 72 cm, Gouache und Aquarell, signiert, datiert
Eduard Bargheer (1901-1979), „Stilleben mit toter Meise“, 1939, 51 x 72 cm, Gouache und Aquarell, signiert, datiert

Der 1919 gegründeten Künstlervereinigung „Hamburgische Secession“ ist es zu verdanken, dass die Mitglieder mit ihren in den „Roaring Twenties“ entstandenen Arbeiten überregionalen Ruf erlangten.

Die Mitglieder waren frei in der Wahl der Ausdrucksform – wichtig in der Zeit ständig wandelnder Stile und –ismen –  verpflichteten sich aber zu hoher Qualität und Professionalität in ihrem künstlerischen Schaffen. Das von den Künstlern selbst oktroyierte Elitebewusstsein ermöglichte ihnen den Anschluss an die internationale Moderne und ein junger Künstler wie Eduard Bargheer konnte sich geehrt fühlen, in die Ausstellungsgemeinschaft aufgenommen zu werden. Die bereits 1933 einsetzenden Repressalien der NS-Regierung gegen die avantgardistische Secession und besonders gegen deren Mitglieder jüdischer Herkunft setzte der Blütezeit Hamburgischer Kunstgeschichte ein jähes Ende.
Eduard Bargheer verließ Hamburg, nachdem einige seiner Arbeiten als verfemt geltend aus der Kunsthalle entfernt worden waren und siedelte nach Italien um Dort fand er unter dem Einfluss des konstant hellen, südlichen Lichts zu neuen Bildanlagen und Farben. Nach dem II. Weltkrieg galt er als international anerkannter Maler, war er auf den Biennalen und Documenten, den wichtigsten Schauen moderner Kunst, vertreten, erhielt Lehraufträge und seine Arbeiten wurden von diversen Museen angekauft.
Wir zeigen Gemälde der Secessionsmitglieder Gretchen Wohlwill, Kurt Löwengaard, Erich Hartmann, Emil Maetzel und in diesem Kontext frühe Arbeiten Bargheers, die sich mit der Atmosphäre des Nordens und den sich ständig ändernden Lichtverhältnissen beschäftigen. Einen besonderen Fokus richten wir auf die Kernzeit seines künstlerischen Schaffens in Italien, wo er die Tektonik der Fischerorte auf Ischia nutzte, um der Übertragung von Licht auf Papier oder Leinwand Form zu verleihen.

Kurt Löwengard (1895-1940), "Elbbrücken", 10.4.1937, Aquarell über Blei, 38 x 55,6 cm, signiert, datiert
Kurt Löwengard (1895-1940), „Elbbrücken“, 10.4.1937, Aquarell über Blei, 38 x 55,6 cm, signiert, datiert

 

Emil Maetzel (1877-1965), "Knabe im Matrosenanzug", 1922, Öl auf Malkarton, 50 x 36 cm, signiert, datiert
Emil Maetzel (1877-1965), „Knabe im Matrosenanzug“, 1922,
Öl auf Malkarton, 50 x 36 cm, signiert, datiert

 

Gretchen Wohlwill (1898-1962), "Mädchen am Fenster", um 1930, Öl auf Leinwand, 93 x 70,5 cm, signiert
Gretchen Wohlwill (1898-1962), „Mädchen am Fenster“, um 1930,
Öl auf Leinwand, 93 x 70,5 cm, signiert
„Eduard Bargheer und die Hamburgische Secession“